Der Augsburger Eiskanal mit seiner Olympiastrecke

Die „Mutter aller künstlichen Kanuslalomstrecken”, wie das Augsburger Kanustadion am Eiskanal mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern häufig genannt wird, war immer wieder Vorbild und Ideenlieferantin für die inzwischen in aller Welt gebauten zahlreichen Kanuslalomstrecken.

In den Jahren 1957, 1985, 2003 und 2022 war Augsburg Austragungsort der Kanuslalom-Weltmeisterschaften. Im Jahr 1972 wurde der olympische Kanuslalom in Augsburg erstmals ausgetragen. Unzählige Weltcups, Europameisterschaften und sonstige Großveranstaltungen im Kanuslalom, aber auch in der Wildwasserabfahrt, im Rodeo und Rafting fanden hier ein interessiertes Publikum unter der Teilnahme von hochkarätigen Spitzenathleten.

Der Augsburger Eiskanal steht inzwischen unter Denkmalschutz und ist ein Teil der UNESCO Welterbestätte „Wassersystem Augsburg”.

Im Jahr 2022 wurde die denkmalgeschützte Anlage generalsaniert, und zwar nicht nur die Kanustrecken und deren Besucherränge, sonder auch die gesamte Peripherie wie z.B. die Bootshäuser und das sog. Organisationszentrum.

Die jetzige Strecke in Augsburg hat eine Länge von 308 m. Der Höhenunterschied beträgt 4,1 m und die Wassergeschwindigkeit 3 bis 6 m/sec. Mit einer Breite von 10 bis 12 m und einer Tiefe von 40 bis 120 cm weist der Augsburger Eiskanal den Schwierigkeitsgrad WW IV auf. 

35 Betonhöcker erzeugen die dem Wildwasser eigenen Kehrwässer, Walzen und Schnellen. Beidseitig verlaufen ca. 1 m breite Laufstege. Hier befinden sich die Vorrichtungen zur Aufhängung der Tore. Sie sind nahezu beliebig zu variieren und bieten viele Möglichkeiten der Torkombinationen. Die über Wehre zu regulierende Wassermenge gewährleistet gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer. Inzwischen wurden auch verstellbare Wasserabweiser eingebaut. Die Wasserführung kann dadurch teilweise verändert werden.